RDK(S)-Reifendruck-Kontrolle

RDK=Reifendruck-Kontrolle

RDKS=Reifendruck-Kontroll-System

TPMS=Tire-Pressure-Monitoring-Systems

Reifendruck

Der Reifendruck ist eine wichtige Größe, die fast alle Reifeneigenschaften beeinflusst. Der Mindestluftdruck eines Fahrzeuges wird über die Norm ETRTO festgelegt. Er hängt vom Load-Index des Reifens, vom Speed-Index, Zusatzkennungen wie Extra-Load (XL), von der tatsächlichen Auslastung des Reifens und vom Sturz bei der Geradeausfahrt ab. Den Mindestluftdruck eines Fahrzeuges legt der Fahrzeughersteller fest, wobei der Reifenhersteller in der Regel ein Mitspracherecht hat. Dieser Mindestluftdruck kann höher sein, wenn es z.B. wesentliche Kriterien gibt, die erhöhten Luftdruck erforderlich machen. Typische Gründe hierfür sind das Reifenabwerfen z.B. beim Fishhooktest, Stabilitätsgründe oder die Abstimmung zwischen Vorder- und Hinterachse oder auch Vorgaben aufgrund von Grenzwerten bei der CO2-Emission. Der Luftdruck wird in Abhängigkeit von Reifendimension, Beladung und Fahrgeschwindigkeit angegeben. Der Luftdruck verändert den Abroll- und Abtastkomfort. Hierbei gilt: je geringer der Luftdruck, desto komfortabler ist das Fahrzeug. Dafür ist primär die Zunahme der vertikalen Federsteifigkeit verantwortlich.

Sicherheitsrelevant ist der richtige Luftdruck beim Schnelllauf. Reifen mit Minderluftdruck haben eine größere Einfederung. Dies führt zu höherer Walkarbeit und damit zu thermischer Erwärmung und kann dadurch zur Überhitzung bis zum Reifen-Platzer führen.

Reifendruckkontrollsysteme sind in einigen Ländern vorgeschrieben. Die Einfuhr von Fahrzeugen auf den US-amerikanischen Markt ist seit 2005 nur gestattet, wenn diese mit einem Tire Pressure Monitoring Systems (TPMS) ausgestattet sind. Der Grund dafür ist ein Gesetz der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA.

    Indirekte Systeme

    Reifendruckkontrollsysteme, welche den Druck indirekt messen, greifen auf verbaute Komponenten im Fahrzeug zurück. Sie benötigen daher keine zusätzliche Hardware. Solche Systeme werden auch Plattrollwarner genannt. Der Plattrollwarner kann einzeln abplattende Reifen oder einzelne Reifen mit wenig Luftdruck erkennen. Es wird das Prinzip genutzt, das sich bei einem Druckverlust in einem Reifen dessen dynamischer Rollradius verringert und somit die Drehzahl bei konstanter Geschwindigkeit des Fahrzeugs bezüglich der anderen Reifen steigt. Die Drehzahländerung wird vom System erkannt und somit die Warnung ausgegeben.

    Indirekte Systeme mit Diffusionserkennung

    Dafür gibt es Systeme, welche zusätzlich die Eigenfrequenzen der einzelnen Reifen analysieren. Die Eigenfrequenzen der Reifen, hauptsächlich von den Gürtelschwingungen beeinflusst, verändern sich mit unterschiedlichem Fülldrücken, woran letztendlich der verminderte Luftdruck im Reifen abgeschätzt werden kann

    Direkte Systeme

    Direkt messende Systeme verfügen über Sensoren, die in der Regel am Ventil, gelegentlich auch direkt an der Felge gegenüber vom Ventil angebracht sind. Diese Elektronik sendet Druck- und Temperatursignale an einen oder mehrere Empfänger, die wiederum die Signale an ein Zentralsteuergerät weitergeben, welches die Auswertung durchführt. Eine wichtige Funktion des Systems ist die Erkennung und Ortung der am Fahrzeug verbauten Rad-Elektroniken. Dazu sendet jede Radelektronik eine individuelle, unverwechselbare Kennung. Das System erkennt durch statistische Auswertung der empfangenen Informationen, welche Rad-Elektroniken am eigenen Fahrzeug verbaut sind (Eigenraderkennung) und an welchen Montagepositionen sich diese befinden (Positionszuordnung).

    Nachteile

      Ein Nachteil des direkt messenden Systems ist die Anbindung an das Rad. Die Adaption an das Ventil führt dazu, dass Spezialventile eingesetzt werden müssen, die dann viele Jahre am Rad verbleiben.
      Ein weiterer Nachteil ist die Batterie, die zum telemetrischen übertragen der Signale zum Empfänger notwendig ist. Diese Batterien haben eine Lebensdauer von 7 bis 10 Jahren und sind danach entsprechend zu entsorgen.